Details zum Staunen und Schmunzeln

 

Erstellt: 03.01.2023, 11:52 Uhr

 



 

 

Vieles zu entdecken aus nah und fern gibt es bei der 32. Ausstellung der Fotofreunde Parsberg. Eine Sonderausstellung beleuchtet das Fest zum 100-jährigen Bestehen des Trachtenvereins d’Rohnbergler. © Christian Scholle

 

 

 

Die Grundschule Parsberg ist für den Rest der Weihnachtsferien wieder zur Galerie geworden: Die Fotofreunde zeigen dort eine abwechslungsreiche Ausstellung.

 

Parsberg – „Für uns alle ist es eine große Freude, dass wir wieder hier sein können.“ Marion Marski sprach in ihren Eröffnungsworten zur 36. Fotoausstellung der Fotofreunde Parsberg den zahlreichen Anwesenden aus der Seele, die sich nach zwei Jahren Pause wieder zur Traditionsveranstaltung in der Grundschule Parsberg treffen konnten.

 

Wie etabliert und anerkannt die Schau in der Kreisstadt sei, habe ihr die Zeit der Vorbereitung gezeigt, wo sie überall Zuspruch und Hilfe bekommen habe, erklärte Marski. Selbst dort, wo man sich normalerweise gegen das Aufhängen von Plakaten sträubt, habe sie offene Türen eingerannt. Dass es sich lohnt, der Aufforderung auf diesen Plakaten auch nach Parsberg zu folgen, darüber war sich schnell einig, wer bereits am Sonntagvormittag – untermalt von Clara Segers Harfenmusik – einen Blick auf die Exponate warf. Jeder habe eine ganz eigene Sicht auf die Welt, betonte Marski, die nicht lange animieren musste: „Lassen Sie sich inspirieren, was wir durch die Kamera gesehen haben.“

 

Durch die Kamera geblickt hatte auch Erhard Pohl, der als dienstältester Stadtrat stellvertretend für Bürgermeister Gerhard Braunmiller die Grüße der Stadt überbrachte. Gleichzeitig konnte er „als jugendlicher Erstaussteller“ auch sehr persönlich beschreiben, was die renommierte Jahresschau ausmacht. Sowohl das Ausstellen als auch das Mithelfen habe er unterschätzt, so Pohl, der sich gleichzeitig freute, „dass es hier so einen agilen Haufen gibt, bei dem alle unkonventionell mit anpacken“. Praktisch hatte er beim Aufstellen der in Speicher und Keller verwahrten Stellwände geholfen. Künstlerisch habe er mit Oldtimer-Aufnahmen in schöner Landschaft zeigen wollen, „dass Technik und Natur kein Widerspruch sein müssen“.

 

 

Die Schau ist eröffnet: (v.l.) Gerald Plack, Aussteller und Organisator, Erstaussteller Erhard Pohl, sein Stadtratskollege Florian Hupfauer sowie Marion Marski, Ausstellerin und Organisatorin, bei der Vernissage am Sonntag.  © Christian Scholle

 

Im Gedenken an Horst Mahr

 

Besonders stechen die Bilder von einem ins Auge, der selbst nicht mehr dabei sein kann: Horst Mahr, ehemaliger Kunstlehrer aus Wörnsmühl und eine Institution bei den Parsberger Fotofreunden. Im Frühjahr 2021 verstarb der passionierte Reisende und Fotograf, an den Marski besonders erinnerte. Seine Witwe Gretl war dabei. Sie hatte vier Aufnahmen der architektonisch spektakulär gestalteten Ciutat de les Arts i les Ciènces, des modernen Wahrzeichens im spanischen Valencia, herausgesucht, die mit besonderen Blickwinkeln und Details dieser ohnehin außergewöhnlichen Bauwerke Akzente setzten.

 

Überhaupt ist es eine Bilderschau, bei der sich die genaue Betrachtung lohnt, die einen staunen und oft auch schmunzeln lässt. So wie „Kohlmeise 1“ und „Kohlmeise 2“ von Xaver Kreidl gleich neben dem Eingang mit Detailaufnahmen, wie sich der kleine Vogel engagiert Wolle für den Nestbau aus dem Teppich zupft. Oder im Obergeschoss die tanzenden Trachtler, wie sie im fotografisch festgehaltenen Augenblick alle in der Luft zu schweben scheinen.

 

Sonderschau 100 Jahre Rohnbergler

 

Sie sind Teil der Sonderausstellung, die sich dem Jubiläum „100 Jahre d’Rohnbergler Parsberg“ widmet, das einige der Fotofreunde mit ihren Kameras begleiteten und die neben sehenswerten Details viel Stoff für Gespräche liefert: technische zur Ausführung der Fotografien, aber auch viele persönliche Erinnerungen an diesen besonderen Tag für die Dorfgemeinschaft. Immer wieder hört man Ausrufe des Wiedererkennens zwischen den Stellwänden, viel mehr aber noch respektvolle Anerkennung für Technik und Details der Bilder, die einen facettenreichen Blick auf das Fest werfen. Insgesamt eine sehr vielseitige Schau, die Betrachter auf dem Weg durchs kleine Schulhaus in viele Welten eintauchen lässt. Von unglaublichen Nahaufnahmen wie der fein behaarten Bergnelkenwurz oder den Tautröpfchen auf einer Vergissmeinnichtblüte über ferne Welten wie Namibia bis zum Training der Steckäplattler, in dem Peter Rosenmüller die Dynamik, aber auch die Geselligkeit dieses immer mehr in Vergessenheit geratenen Kulturguts einfängt.

 

Zu sehen ist die 36. Ausstellung der Fotofreunde Parsberg noch bis einschließlich Sonntag, 8. Januar, in der Grundschule: werktags von 13 bis 19 Uhr, am Dreikönigstag am Freitag, 6. Januar, von 11 bis 19 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 16 Uhr. Bei der traditionellen Fotoschau präsentiert Rudi Hauptvogel am Donnerstag, 5. Januar, Reiseeindrücke unter dem Titel „Faszination Peru – Trekkingtour am Cordelliera Huayhuash“, Beginn ist um 19.30 Uhr. Täglich gibt es im Untergeschoss eine Diaschau zum Thema „Reisewelten – Fotografen unterwegs in der Welt“.